Ein Prosit der Gemütlichkeit oder mit Ernst Christ sein: Was erwartet Jesus Christus von uns?

Zeitungen melden genüßlich, wenn aus den Reihen der Kirchen schlechte Dinge ans Tageslicht kommen. Und die Kirchen sitzen alle in einem Boot: von glaubensfremder Umwelt werden keine Unterschiede zwischen den Kirchen gemacht, wenn ein Priester mit anvertrauten Menschen etwas tut, was unter keinen Umständen zu dulden ist.

Wie steht es aber mit unserem eigenen, christlichen Glaubensverständnis? Inwieweit spielt es in unserem Leben als Christen wirklich eine Rolle, was Jesus Christus will und sagt?

Ich habe den Eindruck, daß sich eine Wohlstandstheologie ausbreitet: keine Heimsuchung Gottes erschüttert uns mehr, im Bösen: Katastrophen, Kriege, Hungersnöte, – im Guten: z. B. die deutsche Einheit, Frieden seit über sechzig Jahren in unserem Land. Wir bringen sie mit allen anderen Dingen in Verbindung, schlechte Politik, geschickte Politik, aber nicht mehr mit Gott.

Auch treue Kirchenchristen haben nichts dagegen, wenn grundlegende Dinge in der Kirche entgegen der Heiligen Schrift geändert werden, solange es freundlich ist, solange viele dem zustimmen können.

25 Es ging aber eine große Menge mit Jesus; und er wandte sich um und sprach zu ihnen: 26 Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein. 27 Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. 28 Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug habe, um es auszuführen, – 29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann’s nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten, 30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann’s nicht ausführen? 31 Oder welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen andern König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? 32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden. 33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.
St. Lukas 14,25-33

Ist unsere Kirche auf dem Weg der Anpassung oder sind wir auf dem Weg, den Jesus uns weist? Jedenfalls: Das sind harte Worte. Worte, die geradezu abschrecken können vom Christsein. Nur abschrecken können? Sie sollen’s wohl auch! Denn die Nachfolge, die Jesus von uns erwartet, kostet viel und ist überaus riskant. Ohne Kosten und ohne Risiko in der Nachfolge Jesu stehen wollen: das geht nicht. Was will uns der Herr Christus sagen? Überlege dir’s reiflich, ob du mit Ernst Christ sein willst! Denn Jesus fordert dich ganz, los von den Menschen, die dich beanspruchen, los vom Besitz, auf den du Anspruch erhebst, los von dir selbst! Nur wer alles verlieren kann, wird durch Jesus viel mehr gewinnen.

Überlege dir’s reiflich, ob du mit Ernst Christ sein willst.

Das sagen die beiden kurzen Gleichnisse vom Turmbau und vom Kriegführen. Da ist das kleinere Beispiel von dem Bauherrn, der nur ein halbfertiges Gebäude hinstellen kann; denn er vergaß, die Kosten gründlich zu überschlagen. Und nun steht er da vor aller Öffentlichkeit mit seinem Bautorso und ist zum Gespött der Leute geworden.

Und da ist das andere Beispiel aus dem größeren politischen Raum: ein König mit dem schwächeren Heer, der aus mancherlei Gründen Krieg führen möchte mit dem stärker gerüsteten Nachbarn! Wird er es tun? Wird er den Kampf eröffnen, nachdem er sich’s gut überlegt hat? Vielleicht, wenn er über eine besondere Kriegslist verfügt oder sonst eine Art Geheimwaffe besitzt. Wo nicht, wird er sich nicht einlassen auf den ungleichen Kampf, sondern rechtzeitig sich um Frieden bemühen.

Jesus will keine Leute, die sich in Abenteuer stürzen, die nicht wissen, was sie tun, indem sie ihm nachfolgen wollen. Derselbe Jesus, der ein offenes Ohr hat und ein weites Herz für alle Rat- und Hilfesuchenden, der die Mühseligen und Beladenen ohne Einschränkung zu sich ruft: „Kommt her zu mir alle!”, – derselbe Jesus kann die Grenze auch ganz eng ziehen. Er will uns bedenken lehren, daß ER mit uns ganze Sache machen wird und wir mit Ihm auch nur ganze Sache machen können.

„Es ging aber eine große Menge mit Jesus; und er wandte sich um und sprach zu ihnen”, – und dann kommen die harten Worte vom Hassen der eigenen Verwandtschaft; die Worte vom Tagen des Kreuzes, die uns rechnen lehren mit Verworfen- und Ehrlosgemachtwerden um Jesu willen; die Worte von der Absage an die übliche und allgemein erstrebte Lebensqualität, und daß niemand Jesu Jünger sein könne, der nicht bereit ist, auf Nestwärme und Geborgenheit, auf Ehre und Besitz zu verzichten.

Jesus sagt wirklich abschreckend deutlich, was seine Nachfolge kostet, wieviel ER erwartet und was wohl bedacht sein will, bevor wir uns kurz und bündig auf seine Seite stellen.

Was predigen und pflegen wir dagegen oft für ein Christentum! Wir predigen und pflegen’s auf die gemütliche Tour. Wir verschweigen anderen und vergessen es für uns selbst: wenn wir Jesus wirklich einlassen in unser Leben, so stellt er sich zwischen uns und die Welt, zwischen uns und alle Ideale, Entwürfe, Erwartungen, die uns sonst wohl beeindrucken könnten. Jesus ist nicht der Schrittmacher Gottes auf dem Weg, den wir selbst erwählt haben. ER ist nicht eine Art himmlischer Erfüllungsgehilfe für unsere recht irdischen Pläne. ER stellt uns auf einen ganz anderen Weg und läßt uns unsere eigenen Pläne durch Gottes Plan mit uns winzig klein werden. Wem das zuviel ist, den schickt der HERR zurück!

Wie scheuen wir uns davor, jemanden wegzuschicken! Das macht die Zahl ja noch kleiner. Wir wollen niemandem und vor allem uns selber nicht wehtun; darum deuteln und basteln wir an dem, was der HERR sagt und erwartet, so lange herum, bis alle Schärfe genommen ist und nur Trost noch übrigbleibt, billiger Trost für leidensscheue Leute. Wir wollen die Menschen nicht enttäuschen: darum lügen wir ihnen und uns etwas vor über die Gnade Gottes, als ob Gottes Gnade im Grunde alles beim alten beließe und nur diesen oder jenen Schaden milde zudecken brauchte; als ob uns gar nichts genommen, sondern nur dies und das noch dazu gegeben werden sollte; als wäre Jesus dazu da, das ruhige Bürgerglück noch fester und sicherer zu machen und obendrein mit der Aussicht auf eine Art höherer Fortsetzung im Reich Gottes zu krönen.

Unser Christentum ist verträumt, weich, kostenlos und in aller Ruhe anzueignen. Es verklärt uns die Welt und soll unserm Leben Glanz und Tiefe, Wärme und Weihe geben. Aus solch einem gemütlichen Christentum scheucht der HERR uns auf!

„Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.”

Wie, will denn Jesus das 4. Gebot außer Kraft setzen? Und das 6. dazu? Will ER Ehe und Familie aus den Angeln heben? Will ER uns zum Lebenshaß erziehen, zum Miesmachen im allgemeinen und zu Selbstmordgedanken im besonderen? Ist alle Liebe verboten, außer der einen: Ihn zu lieben und mit Ihm den Vater?

Nein, die Gebote Gottes bleiben bestehen. Niemand hat sie klarer bestätigt und tiefer erfaßt und ausgelegt als unser HERR und Heiland. Niemand lehrt uns die Liebe zu allen Menschen, mit denen wir’s zu tun haben, – und wie sollten die Allernächsten davon ausgeschlossen sein? – , niemand lehrt uns die Liebe zu allen Menschen so wie Jesus, und niemand wie ER den Dank gegen Gott für alles, was wir sind und haben.

Aber indem ER das tut, ist ER selber überall dabei und mittendrin!

Für die Jünger Jesu kann es keine Eltern-, Ehe- und Kindesliebe mehr geben, hinter der alles andere, selbst Jesus, im Konfliktsfall unbedingt zurückzutreten hätte, keinen Geschwistersinn, und keinen Familiengeist, die es uns erlaubten, uns notfalls sogar gegen Gottes Wort und Geist zusammenzutun; keinen Dank für das eigene Leben, der so weit gehen dürfte, daß wir’s auch dann eigensinnig festhalten, wenn Gott es von uns fordert.

Die absolute Familie wird hier entthront, und der Liebe, die dies Leben als den Wert aller Werte umklammert, wird im Anbruch des Reiches Gottes ganz bestimmt der Feierabend angekündigt. Eltern-, Ehe- und Kindesliebe, Geschwistersinn und Familiengeist sind von GOTT gewollt und angelegt und darum gut. Sie können trotzdem verkehrt und böse werden, indem sie sich breitmachen am falschen Ort und zur unrechten Zeit, dann und dort nämlich, wo es gilt, aus dem engeren Kreis herauszutreten und Menschen zu lieben und ihnen zu helfen, mit denen uns keine Blutsbande verbinden. Da ruft die natürliche Liebe: „Halt!” Da verlangt sie gebieterisch alles für sich. Da erklärt sie’s für selbstmörderisch und widersinnig, auch die Feinde ins Liebhaben miteinzubeziehen. Sie erwartet, daß um der Familie willen womöglich allen anderen Menschen gegenüber zumindest ein kalter Krieg geführt werden müsse. Das ist der zwingend packende Griff, der von der Familie ausgehen kann und der einen Menschen hindert, Gottes Willen ganz zu tun und an allen Menschen zu bewähren, die GOTT uns über den Weg führt.

Und derselbe zwingend packende Griff möchte uns überhaupt daran hindern, uns ganz unbedingt und rückhaltlos, auf Gedeih und Verderben sozusagen mit Jesus und Seiner Sache einzulassen: sei fromm, soweit es die Deinen nicht betrübt und verletzt, ihnen oder dir selbst schadet! Wo das aber einzutreten droht, mußt du selbstverständlich zurückstecken!

Wir merken es wohl, wie aktuell das ist, wie es durchaus nicht bloß die Jünger angeht, die Jesus damals gerufen hat, sondern auch uns, wenn wir heute mit Ernst Christen sein wollen. Wie leicht wird oft die Glaubenstreue in den 2. Rang zurückgestuft hinter Familienrücksichten! Der junge Mann heiratet eine glaubensfremde Frau, das verliebte Mädchen einen der Kirche fernstehenden Mann, und sie hoffen ja wohl, ihre eigene Verbindung zu Kirche und Gottesdienst aufrechterhalten zu können, ja darüber hinaus den liebsten Menschen miteinzubeziehen und umzugewöhnen. Aber es war von vornherein das wahrscheinlich gar nicht bewußte Zugeständnis dabei: wenn’s nicht gelingt, kann ich leider auch nichts mehr machen. Liebe, Ehe, Familie gehen letzten Endes über alles! – Und so kommt’s denn, daß, ganz ungeplant und ungewollt, nicht der praktizierende Christ den anderen Partner umschult, sondern der andere ihn. Der Lutheraner bringt niemanden mit, er selber wird immer lauer, läßt sich aus lauter Rücksicht oft und öfter zurückhalten und läßt sein Frömmigkeitsniveau von der Familie bestimmen. Man kann doch um des Glaubens willen keinen Streit anfangen!

Die Beispiele ließen sich beliebig vermehren, die uns zeigen, wie wir aus Liebe und Rücksicht gegen unsere Lieben und gegen uns selbst die Liebe zu Jesus ohne Schrecken fahren lassen. Hier will uns unser HERR und Heiland einen Schrecken einjagen: „Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.” Jesus läßt keinem einzigen Menschen gegenüber solch eine Liebe zu, die nur Ergebenheit, nur Willfährigkeit, nur Dienstfertigkeit wäre. Unsere Liebe muß die Kraft zum Widerstand auch gegen unsere Liebsten behalten und zum Widerstand gegen uns selber. Nur Jesu Sinn und Wille ist ganz eins mit Gottes Sinn und Willen; darum fordert ER unsere ganze und bedingungslose Liebe für sich allein.

Wer zu Jesus kommt, riskiert die Seinen und das Seine, die Menschen, die ihn beanspruchen, und den Besitzstand, den Lebensstandard, auf den er doch, wie alle Leute, auch einen Anspruch zu haben meint. „So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein Jünger sein.”

Heißt das: uns bleibt nur das Kloster als der einzige Weg, um es ganz mit Jesus halten zu können? Die völlige Besitzlosigkeit, eine durch feste Regeln zu beschreibende Armut?

Nein, denn auch Jesus hat nicht für alle, die zu Ihm gehören wollten, ein und dieselben Regeln aufgestellt, kein Gesetz, das die äußere Lebensgestalt und den Ablauf des bürgerlichen Alltags für alle gleich bis in die Kleinigkeiten hinein bestimmte. Und so konnte Sein Ruf denn auch späterhin sehr unterschiedlich beantwortet werden und war trotzdem recht beantwortet, wo ein Mensch auf seine Weise das große Sicherheitsrisiko auf sich nahm.

Franz von Assisi hat wohl recht getan, als er inmitten einer reichen und herrschenden Kirche, von Jesu Wort gepackt, die Armut im Sinne totaler Besitzlosigkeit erwählte und so vorlebte, wie reich die Armen sein können, wenn ihr ganzer Besitz die Liebe Jesu ist, und wie solche Arme viele reich machen.

Luther ging den Weg aus dem Kloster in die Welt, und das war für ihn gerade nicht der Weg in Sicherheit und Reichtum, sondern der unruhige Weg des Kampfes. Ein Weg aus der Sicherheit für Leib und Leben und für einen, wenn auch bescheidenen Unterhalt, in das totale Risiko. Eine Absage an alle gewohnten Rückhalte und Geborgenheiten um Jesu willen.

So kann die Absage an alles, was wir haben, bei verschiedenen Menschen ganz unterschiedlich ausfallen.

Wir wären Abenteurer, wenn wir hier irgend jemanden und eine ganz bestimmte Weise einfach nachmachten. Unser Konto und unsere Wohnungseinrichtung müssen kein Hinderungsgrund sein, daß wir Jesus nachfolgen. Unsere berufliche und gesellschaftliche Stellung, Interessen, die wir haben, und Verbindungen, die wir pflegen, allerlei Zwecke und Ziele, die uns vorschweben und für die wir eintreten, sie müssen nicht zwangsläufig zwischen uns und den HERRn treten und uns den Blick auf Ihn verstellen. Aber sie können’s und werden’s, wenn wir nicht sehr wachsam bleiben und auf jeden Fall zum Aufgeben um Jesu willen bereit.

„Haben, als hätten wir nicht!”, – das ist die Kunst, die ein Christ unbedingt lernen sollte, und Drangeben, wo uns etwas zum Aufenthalt und zur Fessel werden will.

Auch hier will Jesus uns wieder aufschrecken aus unserer Ruhe, mit der wir alles und jedes glauben unter den vermeintlich so großen Hut beständiger Frömmigkeit sammeln zu können! Wer zu viel gesammelt hat, will kein Risiko mehr eingehen!

Darum ist es wohl an der Zeit, daß wir uns prüfen, ob unser Herz und Leben und unser Kalender nicht längst schon bedrohlich vollgestopft sind und ist nicht genug Raum mehr da für Jesus, keine Zeit und keine Kraft mehr zu tun, was ER will.

Wenn wir schon auf die vielen Sachen und Interessen, die wir haben, so schwer verzichten können, wie wird’s erst, wo’s ums Ganze geht? Jesus sagt: „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.”

Wer das Kreuz aufgehoben hat und es liegt nun auf seiner Schulter, der ist zu seiner eigenen Hinrichtung unterwegs. Die ganze Welt versinkt schon für ihn, dazu auch das eigene Leben. Wer nicht sein Kreuz trägt, – wenn Jesus nur das und weiter nichts von uns erwartete, so wäre das die Aufforderung zur totalen Resignation, der Aufruf zur Lust am eigenen Untergang. Das wäre eine gottlose Parole.

Doch Jesus sagt: „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt!” Wir hätten gar keine Kraft, den Weg der Lebenshingabe sinnvoll zu gehen, wenn wir nicht auf Jesu Kreuz und dessen erlösende und zukunftschaffende Gewalt blicken könnten. Ja, wir würden überhaupt keinen Weg im Opfer unseres eigenen Lebens sehen dürfen, keinen Weg, nur ein Ende, wenn ER nicht durch Sein Kreuz ein Ende gemacht hätte mit unseren Ausweglosigkeiten und einen Weg gebahnt, wo keiner war.

Doch wohlgemerkt: wie weit Jesu Kreuz und dein und mein Kreuz auch voneinander unterschieden sind, – Sein Kreuz allein ist Sühnopfer und Durchbruch, unser Kreuz nur Lobopfer und Nachfolge! Jesus erwartet von uns die Bereitschaft zur Lebenshingabe.

Wir müssen uns wohl, ja wir sollen und dürfen uns nicht zu einem Martyrium drängen, das zur Stunde nicht von uns gefordert wird. Unser Kreuz muß auch nicht unbedingt blutig oder sonstwie grausam sein, wie es viele Christen anderswo in unseren Zeiten haben auf sich nehmen müssen oder gerade jetzt erdulden. Aber eines will der HERR von uns bestimmt: daß wir bereit sind zu allem, was man uns um Seinetwillen je abverlangt, auch zum ehrlos werden und Sterben, und die beste Einübung für jeden Fall ist die, an jedem neuen Tag nicht der eigenen Bequemlichkeit zu leben, sondern dem HERRn, zu dem alten leidensscheuen und feigen Adam, d. h. zu uns selbst, zu sagen: Ich kenne den Menschen nicht!, und Jesus bitten: „Nimm du Gestalt in mir an! Wohne und wirke in mir! Laß das Alte vergehen und Neues entstehen!”

Wird Jesus uns ärmer machen? Wer das fürchtet, wer Ihm das zutraut, der soll sich nur von Ihm trennen!

Der Weg Jesu, der rauh und arm aussieht, ist in Wahrheit der Weg zu dem ganz großen Reichtum, zu Freiheit und Freude und Leben; denn es ist der Weg zu dem ewig-reichen Gott!